Einmal jährlich findet das Abschlussfest der Berufsausbildung statt. Dazu versammeln sich hunderte Menschen aus dem Umfeld der RDO, aus den Gemeinden und manchmal auch besondere Gäste.
„Learning by Doing“ spielt bei der Ausbildung der RDO eine zentrale Rolle. Der Praxis wird gegenüber der Theorie ein in Europa unbekanntes Gewicht verliehen. Die jungen Leute in Ausbildung setzen alles, was sie lernen, selbst in der Praxis um. So haben sie auch dieses Fest großteils selbst organisiert. Bauhandwerker z. B. errichten während der Ausbildung Häuser (z. B. das landwirtschaftliche Ausbildungszentrum Kinyambulunge), incl. Wasser- und E-Installationen. Oft machen sie sich anschließend selbständig. Auf dem Land sind gute HandwerkerInnen eher gefragt als akademische Abschlüsse. Bei den (staatlichen) Abschlussprüfungen schneiden die RDO-StudentInnen regelmäßig überdurchschnittlich gut ab.
Während wir noch beim Frühstück sitzen, wird in großen Töpfen bereits gekocht. Unter freiem Himmel…
… und in der Küche.
Viele der vor allem jungen BesucherUInnen kommen auch deswegen, weil sie einmal im Jahr gratis zu Essen bekommen. Es ist dies ein Fest für die ganze Gegend.
Ein Teich voller Fische, ein paar Hühnerteile, Reis und Kartoffeln.
Der Minister für Industrie und Handel hat sich als Gast angesagt.
Fidelis und „die Österreicher“ empfangen ihn im Gästewohnhaus und ersuchen ihn um sein Engagement bei der Steuerbefreiung für Hilfslieferungen von NGOs. Tansania hat erst vor wenigen Jahren eine MwSt von 18% eingeführt.
Inzwischen heißt es für die vielen Festgäste warten, warten, …
warten
Vor Festbeginn wird dem 1. Jahrestag des Todes von Franz Rauch, einem der Gründer der RDO und der Eine-Welt-Gruppe Schlins-Röns, gedacht.
Der Einzug der Honoratioren
Schon vor Beginn des Festes wird gerne vor der Kamera posiert.
Fotografen aus der Gegend sind angerückt, um vor kitschigen Hintergrundbildern alles auf dem Chip zu bannen, was ihnen vor die Linse läuft.
David mit Tommy, Tausendsassa und Chef der Schlosserei.
Tamigrace ist vom Stamm der Masai aus der Serengeti. Sie ist Vollwaisin, wurde vor Jahren von ihren Verwandten für 1 Kuh an einen alten Mann als Viertfrau verheiratet (Zwangsverheiratung ist auch in Tansania verboten). RDO hat ihren Hilferuf erhalten und sie unter Polizeischutz weggebracht. Heute hat sie ihren Abschluss gefeiert. Sie wird zukünftig für die Organisation von RDO-Projekten im Gebiet der Masai verantwortlich sein.
Die Veranstaltung wird mit traditionellen Tänzen eröffnet.
Ein Zauberer hat besonders begeistert.
Es folgen Reden über Reden.
Eine Gruppe von 7 jungen Pfadfindern bewacht den Event mit großem Ernst.
Als alle zum gemeinsamen Essen gehen, ist es schon dunkel.
Morgen arbeiten wir wieder. Versprochen.