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2. November 2024 – Permakultur und Wasserprojekte

Am Vormittag haben wir die Permakultur von Ottoman besucht, am Nachmittag eine Rundfahrt zu bestehenden und geplanten Wasserprojekten im Südosten des Projektgebietes unternommen.

Etwa 20 Minuten zu Fuß von Mdabulo entfernt betreibt Ottoman Lutambi eine mustergültige und weithin als Vorzeigebeispiel bekannte Permakultur.

Vor acht Jahren hat Ottoman begonnen, vorhandene Pinienwälder-Monokulturen schrittweise durch Bepflanzungen nach den Prinzipien der Permakultur zu ersetzen.

Sein Wissen hat er in einem Kurs in Zansibar erweitert. Dort war er anscheinend der einzige Afrikaner, und er kannte schwere körperliche Arbeit in der Landwirtschaft. Seine Fähigkeiten haben den kanadischen Kursleiter derart beeindruckt, dass er als Vortragender und Ideengeber inzwischen in vielen Ländern gefragt ist. Er lädt lieber PraktikantInnen aus der ganzen Welt ein, um in seinem Garten zu lernen, als selbst Reisen zu unternehmen.

Bananenstaude

Das Kompostklo mit 5-Sterne-Aussicht.

Meist werden in dieser Region Latrinen gegraben. Wenn sie voll sind, werden sie mit Erde bedeckt und neue ausgehoben. Wasserspülungen in WCs gibt es sehr selten, nur wenige Häuser haben Wasseranschluss.

Vor wenigen Jahren hat die Weltbank tausende Schulen mit noblen WCs ausgestattet, ohne zu berücksichtigen, dass diese ohne Wasser nicht funktionieren. In vielen Schulen werden die SchülerInnen angehalten, täglich einen Kübel Wasser mit in die Schule zu nehmen. Zur Erinnerung: bei Weitem nicht alle Dörfer haben Wasser.

Mehr zu Ottomans Permakultur hier.

Am Nachmittag unternehmen wir eine Fahrt zu Orten im Südosten des Projektgebietes, um laufende und geplante Wasserprojekte zu besichtigen und Vorbereitungen für nächste Bauvorhaben zu treffen..

Das intensive Grün stammt von Teepflanzen.

Ein Hochbehälter (Ferrozement), der hochgepumptes Wasser sammelt. Von dort fließt es schwerkraftgetrieben zu den Wasserstellen im Dorf.

Vor wenigen Jahrzehnten noch war diese Region von undurchdringlichem Primärwald (Urwald) bedeckt. Der Großteil davon wurde abgeholzt und ist durch Monokulturen von Pinien und Eukalyptus ersetzt worden. Jedes Dorf muss inzwischen ein kleines Stück Primärwald dauerhaft erhalten.

Die Wasserleitungen führen oft über lange Strecken und über mehrere Hügel. RDO nutzt Nivelliergeräte, um über große Entfernungen zu prüfen, ob ein Wassertransport mittels Schwerkraft möglich ist.

Wir sind jetzt in Iygeye, einem Ort ganz am Randes des Hochlandes, das nach Südosten 1000 m steil abfällt.

Ein Teil der Quellfassung wird gerade fertiggestellt. Von hier wird das Wasser mit einer elektrischen Pumpe in den 140 m höher gelegenen Hochbehälter gepumpt.

Kurz vor der Heimkehr wird auf der Farm in Kinyambulunge noch ein „Widder“ in Betrieb genommen. Dabei wird die Energie des strömenden Wassers genutzt, um einen Teil des Wassers auf eine höhere Ebene zu pumpen.

Spät abends haben wir dann noch mit unsererm lieben Freund und Abfallwirtschaftler Paul aus der Steiermark konferiert.

Das Climate Change Response Program der RDO adressiert neben Landwirtschaft, Energiegewinnung, Mobilität, Bauen/Wohnen und Kochen auch das Abfall-Management. In dieser ländlichen Region machen Plastikgebinde (Flaschen, Kübel) den überwiegenden Teil des Abfalls neben den Bio-Abfällen aus. Es gibt weder Müllsammlung noch Recycling.

Unsere Themen: Wie kann man Kunststoff-Abfälle vermeiden? Welche Möglichkeiten des Recyclings sind sinnvoll machbar? Wie könnte das Sammeln. Trennen, Shreddern, etc. klappen? Kann Recycling langfristig wirtschaftlich sein?

Wer die Fahrt und Fußwege am Nachmittag genauer nachvollziehen will, hier lang: https://www.alpenvereinaktiv.com/s/IWqZHi