Heute hat der erste von mehreren Workshops zu Klimathemen stattgefunden. Eingeladen waren ca. 40 StudentInnen, LehrerInnen und Entscheidungsträger der RDO. Alle sind Teil eines überregionalen Teams, das sich mit Klimafragen auseinandersetzt, aber auch das Wissen und die Maßnahmen in die weit verteilten Dörfer hinausträgt.
Den Anfang hat Reinold gemacht mit einem Referat über Grundlagen der Klimaerwärmung, wie z. B. den Treibhauseffekt, aber auch über Historisches, Spezialitäten Tansanias, globale Auswirkungen und solche auf die Region.
Bernhard hat dann den Sektor Mobilität und die damit verbundenen Sektoren Gewinnung von Treibstoffen und Energiegewinnung vertieft.
Der Schwerpunkt unseres Aufenthaltes ist ja das Starten eines Pilotbetriebes klimafreundlicher Fahrzeuge. Klimawirkung, Effizienz und Kosten zwischen Verbrenner- und E-Autos werden verglichen.
Anschließend haben die TeilnehmerInnen in Gruppenarbeiten zu für die RDO relevanten Themenstellungen Lösungsvorschläge erarbeitet. Die Schülerinnen und Schüler des Ausbildungszentrums …
… Leherinnen und Lehrer …
… und die Senioritäten (Ältere und andere Respektspersonen).
Nach Vorstellung der Ergebnisse müssen sich die Teams einer Diskussion mit vielen kritischen Fragen stellen. Hier wird das bewusst als Diskussionskultur gepflegt. Herausfordernd, hart, aber immer wertschätzend. Schlagfertigkeit wird geübt, Antworten mitunter mit Applaus-Ritualen belohnt.
Die SchülerInnen überraschen uns mit viel Sachkenntnis, großer Freude am Argumentieren und vor allem mit unerwartet treffenden Antworten.
Es werden z. B. Bedenken vorgetragen, dass, wenn man Eile hat und der Akku eines E-Fahrzeuges grad leer ist, man ein Problem bekomme. Daraufhin zieht eine Schülerin ihr Mobiltelefon aus der Tasche und sagt: „Das habt ihr bei diesen Geräten anfangs auch gesagt.“
Auch die Chefs werden nicht geschont, den Jüngeren macht es sichtlich Spaß, diese herauszufordern.
Das obligate Abschlussfoto.
Den gleichen Workshop werden wir gegen Ende der Woche in einer anderen Region wiederholen.
Beispielhaft Ergebnisse der Schülerinnen und Schüler. In der Diskussion stellt sich heraus, dass Auswirkungen und Maßnahmen in Afrika sich durchaus von denen in Europa unterscheiden. So treten durch die Klimaerwärmung Hautkrankheiten häufiger auf, Malaria wird auch in der Hochebene eine Gefahr.
Wir sind tief beeindruckt vom Know-how und dem Engagement der jungen Leute und überwältigt von der Art, wie hier gelernt und miteinander umgegangen wird.
Am späteren Nachmittag dürfen/müssen wir uns nochmals auf den Weg machen, um in mehreren Dörfern zu prüfen, wie gut sie für ein nächstes Solarstromprojekt geeignet sind.
Dürfen, weil wir viele freundliche Menschen treffen und die Landschaft hier der Südsteiermark ähnelt.
Müssen, weil der Weg auf den holprigen Straßen beschwerlich ist.
Fussball spielt auch in Tansania eine wichtige Rolle. In fast jedem Dof sehen wir einen Platz mit zumindest einem Tor.
Eine Wasserstelle der RDO ist oft auch ein beliebter Treffpunkt.
Auch Kinder tragen die 20 Liter fassenden Kübel nach Hause. Die Entfernung zwischen Wasserstation und der Wohnung soll maximal 150 Meter betragen.
An der Wasserstelle spricht uns Leonia in sehr gutem Englisch an. Sie hat bei RDO ihre Ausbildung absolviert und ist jetzt Lehrerin in ihrem Dorf.
Kurz nach 18 Uhr geht hier die Sonne unter.
Morgen bei Sonnenaufgang wollen wir unterwegs sein in den Ruaha-Nationalpark.